„Wir waren nie so stark wie jetzt“ – neue Posten und Verantwortlichkeiten beim BesD

Nach dem Besuch der Mitgliederversammlung des Berufsverbandes für erotische und sexuelle Dienstleistungen fasste unsere politische Sprecherin Johanna Weber auf der Heimreise ihre Eindrücke in Worte. Danke dafür! 

Ich sitze im ICE auf dem Rückweg von der Mitgliederversammlung des Berufsverbandes nach Hause. Ich habe lange einfach nur aus dem Fenster geschaut. Und langsam dämmert es mir, was wir in den letzten drei Tagen Großartiges erreicht haben.

Nie waren wir so breit aufgestellt.

Wir waren so viele Teilnehmende, dass unsere Unterkunft für die Letzten nur noch Matratzenlager in der Scheune einrichten konnte. Aber das spielte keine Rolle. Es war überwältigend, wie sachlich und konzentriert alle gearbeitet haben.

Damit dieser Schwung dann auch wirklich umgesetzt und vorangebracht werden kann, braucht es Menschen, die das nicht ehrenamtlich, sondern beruflich machen.

Ohne Geld läuft nichts. Und daran wollen wir nicht scheitern. Wir haben eine neue Angestellte, die sich auch um Mittelbeschaffung und Finanzen kümmert. Tamara aus Leipzig hatte uns schon beim letzten Hurenkongress unterstützt, und die Zusammenarbeit mit den beiden anderen Angestellten klappt hervorragend.

Undine de Rivière aus Hamburg wird auch weiterhin für den BesD vor Kameras und Micro treten. Und wir haben für die aktive Pressearbeit Verstärkung bekommen.  Susanne alias Hauptstadtdiva aus Berlin bringt sehr viel Erfahrung mit und betreut bei einer großen Werbeplattform für Sexarbeitende das Online-Magazin.

Politische Sprecherin bin ich selber. Ich sehe mich dabei zum größten Teil als Koordinatorin für die ganzen Einzelaktionen, die von anderen Mitgliedern gemacht werden. In den einzelnen Bundesländern bilden sich gerade sehr aktive politische Keimzellen. Auch sehe ich mich als Motor, Kolleginnen zum Aktivwerden zu motivieren und die passenden Personen für die verschiedenen Anfragen oder Aktionen zu finden.

Der Vorstand wurde von drei auf fünf Personen aufgestockt. Noch nie gab es im BesD auch nur einen ansatzweise so starken und breit gefächerten Vorstand wie jetzt.

Lucy aus Frankfurt – 30 Jahre Sexarbeit jeder Art.
Michael aus Freiburg – 10 Jahre Sexarbeit, Tantra-Massage.
Susanne aus Berlin – 10 Jahre Sexarbeit jeder Art.
Nicole aus Trier – 18 Jahre Sexarbeit, Straße und Wohnwagen.
Johanna aus Berlin – 15 Jahre Sexarbeit, Bordell und Bizarrstudio.

Auch im Bereich Kommunikation beim BesD passiert einiges. Wir haben einen neuen Zuständigen für die IT. Martin aus Köln – ich soll ihn ja nicht Webmaster nennen – etabliert dort gerade einen Sexarbeits-Stammtisch. (Edit: 02.06.2020 – aka Sarah Blume … transgender female)

Es gibt nun zwei Zuständige für Mediation. Interne Unstimmigkeiten innerhalb des immer größer werdenden Verbands sollen in Zukunft professionell angegangen werden – und uns nicht schwächen.

Die anderen Positionen bleiben wie gehabt – Motto: Never change a winning team. Ich freue mich und fühle mich stark!

Nie war alles so klar.

Das schwedische Modell ist kein Erfolgsmodell. Und nie war so klar, dass wir – trotz aller Verschiedenheiten – nur gemeinsam gegen die Überlegungen zur Einführung des Schwedischen Modells in Deutschland antreten können.

Wir waren nie so stark wie jetzt.

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