100 Jahre Herbertstraße: Berühmtester Straßenstrich Hamburgs feiert Jubiläum
Der Kiez feiert und wir vom BesD sind natürlich auch vor Ort. Zu unseren Mitgliedern gehören Sexarbeitende aller Geschlechter und sexuellen Ausrichtungen, die in den verschiedensten Bereichen tätig sind – kommt vorbei, sprecht uns an, stellt uns Fragen, feiert mit! 🙂
BesD-Infostand beim 100 Jahres-Jubiläum Herbertstraße
Ort: Pavillon am Hans-Albers-Platz
Datum: 02.10. 2022
Uhrzeit: 10:00 – 18:00 Uhr
*** PRESSEINFOS ***
Wir sind für Interview-Vereinbarungen vor Ort für Sie erreichbar.
Ihr Ansprechpartner: André Nolte aka dominus.berlin | 015 777 555 040
Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keinerlei Auskünfte zur Teilnahme/Reservierungen etc. anderer Veranstaltungen (z.B. Bordellführungen) geben können. Wenden Sie sich an: ls@bid-reeperbahn.de
Seit Beginn der Bebauung im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Herbertstraße von einer kleinen Ansammlung mehrer Prostitutionsstätten hin zu einem der kultigsten Straßenstriche des Landes. Unter anderem arbeitete hier fast 20 Jahre die lange als „berühmteste Prostituierte Deutschlands“ bekannte Domenica Niehoff.
Der Straßenbereich der heute von rund 250 Sexarbeitenden als Arbeitsort genutzt wird, liegt inmitten der Amüsiermeile von St. Pauli und ist schon längst in allen Touristenguides angekommen.
Zur Zeit des Nationalsozialismus galt ein striktes Verbot von Prostitution – mit Ausnahme der Herbertstraße, an deren beiden Zugängen Sichtblenden errichtet wurden. Die dort angebrachten Schilder wurden in den 70er Jahren auf Wunsch der dort arbeitenden Sexworker durch den bekannten Hinweis „Zutritt für Männer unter 18 und Frauen verboten!“ ergänzt – bis heute eines der beliebtesten Fotomotive.
Im Gegensatz zu vielen anderen Orten ist die Sexarbeit auf der Herbertstraße gesellschaftlich sicht- und fühlbar – und das im positiven Sinne. Der Straßenstrich und die dort arbeitenden Menschen werden von den Anwohner*innen und Besucher*innen in St. Pauli nicht als Ärgernis sondern als „kulturelle Instanz“ wahrgenommen.
Doch natürlich stehen längst nicht alle der Sexarbeit so offen gegenüber wie die Menschen in St.Pauli. Als Berufsverband setzen wir uns für die Entstigmatisierung von Sexarbeit und die damit verbundene Stärkung der Rechte und Verbesserung der Arbeitsbedingungen der darin tätigen Menschen ein – egal ob diese am Straßenstrich, im Bordell, im Club, in der Wohnung oder sonst wo im Gewerbe tätig sind.
Deshalb sind wir beim Herbertstraßen-Jubiläum auch vor Ort: Vor dem Hintergrund der 100-Jahres- Feier laden wir dazu ein uns bei unserem Stand am Hans-Albers-Platz zu besuchen und dort mit uns zu sprechen – wir stehen gerne als Ansprechpartner*innen zur Verfügung.
Veranstalter des Jubiläums sind das BID Reeperbahn + und die IG St. Pauli und Hafenmeile. Unter anderem erwarten euch Führungen zur Geschichte der Herbertstraße, Bordellführungen, Fotosessions vor den Toren, Live-Musik, mehrere Kunstaustellungen sowie eine Lesung von „Herbertstraße“- Autorin Manuela Freitag, eine der „dienstältesten“ Dominas des dortigen Straßenstrichs.