04.09.24 | EINE STUNDE EIN THEMA | Schwangerschaft in der Sexarbeit

Unsere monatliche Online-Veranstaltungsreihe zu den gesellschaftlich und politisch am heißesten diskutierten Themen rund um Sexarbeit. Sexarbeiter*innen und Expert*innen aus relevanten Bereichen erklären, klären auf und diskutieren.

Datum:  Mittwoch den 04.09.2024
Uhrzeit: 16:00 bis 17:00 Uhr
Teilnahme: Offen für alle Interessierten! Wir laden insbesondere Mitarbeitende aus Verwaltung, Politik und Gesundheitswesen herzlich zur Teilnahme ein.
Preis: Kostenlos
Sprache: Deutsch

Veranstalter:
Der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD e. V.) ist die größte Sexarbeitenden-Organisation Europas und hat als Ziel die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Beseitigung von Missständen und Entstigmatisierung.

Aufzeichnung und Materialien:  Werden im Nachhinein hochgeladen auf dem BesD-YouTube-Kanal. Dort finden sich auch die Aufzeichnungen der ehemaligen EINE STUNDE / EIN THEMA Beiträge.

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INHALT

In September werden wir uns mit Schwangerschaft in der Sexarbeit auseinandersetzen und uns hierfür schon um 16 Uhr statt wie gewohnt um 17 Uhr via Zoom zusammenfinden.

Viele in der Sexarbeit tätige Menschen können Schwanger werden. Doch was passiert eigentlich, wie verändert sich der Arbeitsalltag von Sexarbeitenden in, durch und durch die unterschiedlichen Phasen einer Schwangerschaft? Welche Rolle spielen (rechtliche) Hürden, Stigmata, Gesundheit, Irrglauben und Stereotype aber auch Einfallskraft und Kreativität, wenn eine Sexarbeiter*in schwanger wird?  Warum können sich so viele Schwangerschaft, Mutterschaft und Sexarbeit nicht zusammen vorstellen, obwohl so viele Sexarbeiter*innen Eltern sind? Und was bräuchte es um die Lage zu verbessern?

Um das rauszufinden, werden wir die zwei Perspektive, die einer Wissenschaftler*in zu Schwangerschaft und Sexarbeit  und die einer während der Schwangerschaft tätigen Sexarbeiter*in heranziehen.

Für die wissenschaftliche Perspektive wird uns Giovanna Gilges ihr Forschungsprojekt vorstellen.  Dieses befasst sich mit den gesellschaftlichen, rechtlichen, gesundheitlichen und sozialen Bedingungen unter denen schwanger der Sexarbeit nachgegangen wird und werden kann, sowie den Herausforderungen, die sich für schwangere Sexarbeiterinnen dabei ergeben. Mittels Interviews mit 18 ehemaligen oder aktiven Sexarbeiter*innen, die ihre Tätigkeit während der Schwangerschaft fortgesetzt haben, wurden unter anderem Einblicke in ihre individuellen Herausforderungen, Bedürfnisse und Schwangerschaftserleben im Arbeitskontext und unter spezifischer Stigmatisierungen herausgearbeitet.

REFERENT*INNEN

 

Giovanna Gilges, Doktorandin, Gründungsmitglied und Vorstand der Gesellschaft für Sexarbeits- und Prostitutionsforschung (GSPF)

Giovanna Gilges ist Kulturpädagogin und Genderwissenschaftlerin und promoviert an der Ruhr-Universität Bochum in den Gender Studies zum schwangeren Körper im Arbeitsfeld der Sexarbeit.
Ihre Forschungsinteressen umfassen reproduktive Rechte und Gerechtigkeit, Mutterschaft, Schwangerenversorgung, Arbeit und Sexualität, Prostitutionspolitik, Forschungsethik und feministische Theorien.
Außerdem ist Giovanna Gründungsmitglied und Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Sexarbeits- und Prostitutionsforschung, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz vertreten ist.

 

Lina, Mutter und Sexarbeiterin

Lina ist 30 Jahre als und seit fast zehn Jahren in der Sexarbeit tätig. Sie hat mit 21 als Escort angefangen, während des Studiums und ist bis heute bis auf kleiner Unterbrechungen durchweg als Escort tätig. Die Tätigkeit als Escort ist ihr Ausbruch aus dem normalen Alltag als Hausfrau, Mutter und der Lohnarbeit.

Sie ist als Mutter mehrere kleiner Kinder auch im Zuge unserer eSeT Veranstaltung um ihre Anonymität besorgt. Denn Mutter und Escort, das passt für viele nicht zusammen. Die Stigmatisierung ist groß und die Angst vor Outing entsprechend auch. Lina wird also anonymisiert auftreten um sich zu schützen und von ihrer Erfahrung über Schwangerschaft und Sexarbeit erzählen.