Aktionswoche zum Internationalen Hurentag
💡02. – 07. Juni 2024
Ein Blick hinter die Kulissen der Sexarbeit
Die Diskussionen um Regelungen zum Thema Prostitution werden oft sehr einseitig oder emotional geführt. Wirkmächtige Bilder von Ausbeutung und Zwang dominieren die Medien.
Doch wie sieht es wirklich in der Branche aus?
Die Sexarbeitsbranche blickt mit großer Sorge in die Zukunft – die aktuelle Diskussion um die Einführung eines sogenannten nordischen Modells oder Sexkaufverbots macht uns Betroffenen Angst.
In unserer Aktionswoche anlässlich des diesjährigen Hurentags laden wir bundesweit ein, hinter die Kulissen der Sexarbeit zu schauen. In verschiedensten Veranstaltungen wollen wir Begegnungen ermöglichen und Berührungsängste abbauen.
Wir bieten Raum für neugierige und interessierte Fragen, aber auch für kritische Diskussionen. Auch wir wollen die Missstände in der Sexarbeit beseitigen – dabei wünschen wir uns sachliche Auseinandersetzungen.
Hintergrundwissen zum internationalen Hurentag
Am 2. Juni 1975 fand im französischen Lyon der berühmte “Hurenstreik” statt. Wochenlang besetzten über 100 Sexarbeitende die Kirche Saint-Nizier, um gegen zunehmende Repressionen zu kämpfen. Das Datum gilt seitdem als Internationaler Hurentag und Ausgangspunkt der Selbstorganisation von Sexarbeitenden. Doch die Möglichkeit, an Regelungen für ihre Branche mitzuwirken und Einfluss zu nehmen, bleibt Sexarbeitenden bis heute weitgehend verwehrt.
👉Kieztouren
👉Tage der offenen Tür
👉Bordellführungen
👉Online-Events „Ask a Sexworker“
👉Lesungen
…
Hier die Veranstaltungen
Online und nach Bundesländern sortiert
Zoom-Event: Ask a Sex Worker
Täglich von Sonntag 02. Juni – Freitag, 07. Juni 2024
Jeweils 19:00 – 20:30 Uhr
Im Rahmen der diesjährigen Aktionswoche veranstaltet der BesD voraussichtlich täglich das beliebte Format „Ask a Sex Worker“. Die Veranstaltung findet auf Zoom statt und steht allen Interessierten offen.
Drei Sexarbeitende erzählen von sich und beantworten Deine Fragen im Live-Chat deine Fragen. Vom Arbeitsalltag im Laufhaus, Bordell oder Dominastudio, dem Umgang mit ungewöhnlichen Anfragen und schwierigen Kunden, der Abgrenzung zwischen Privatleben und Beruf, dem Treffen mit Gästen aller Geschlechter bis hin zu den besten Sextipps vom Profi und was Dir sonst noch auf der Zunge brennt.
Bitte ein gültiges Formular wählenZOOM-Event: Die Loverboy-Methode
Dienstag 04. Juni
17:00 – 18:30 Uhr
Loverboys spielen einer anderen Person (in der Regel weiblich) eine Liebesbeziehung vor, um sie dann in die Prostitution zu manipulieren. Oft wird auch eine bestehende Liebesbeziehung ausgenutzt. Die Abläufe sind immer wieder ähnlich und werden in der Veranstaltung dargestellt.
Mit Druck, Gewalt, Liebesentzug oder anderen Methoden der physischen und psychischen Gewalt wird immer mehr oder auf lange Dauer Geld gefordert. Die Loslösung aus diesem akkurat durchgeplanten und sehr emotionalen Abhängigkeitsverhältnis ist sehr schwierig.
● Nicole Schulze als Loverboy-Betroffene erzählt von ihrer Geschichte und was ihr geholfen hätte
● Hanna Biskoping, Sozialarbeiterin der Dortmunder Mitternachtsmission, stellt deren Präventionskonzept an Schulen vor und erzählt von ihrer Arbeit mit Loverboy-Betroffenen
Anmeldung: h.biskoping@mitternachtsmission.de
ZOOM-Event:
Prostitution damals und heute – Was steckt hinter der gesellschaftlichen Ablehnung von Sexarbeit?
Donnerstag 06. Juni
17:00 – 18:30 Uhr
Historikerin Sonja Dolinsek forscht zur Geschichte von Sexarbeit und Prostitutionspolitiken.
In dieser kostenfreien Veranstaltung macht Sonja Dolinsek die Relevanz der Gesetzgebung für Sexarbeit deutlich – der Blick auf die Prostitutitonsgesetze in der deutschen Geschichte erklärt, wie und warum Sexarbeit bis heute das starke Stigma zu tragen hat und gesetzlich nicht sinnvoll reguliert wird! Was steckt hinter dem ewigen Zank um Verbote, hinter diskriminierenden Gesetzen, der „Rettungsindustrie“ und dem gesellschaftlich so niedrigem Stand von Sexworkern?
Absolute Empfehlung für alle, die sich politisch gegen ein Sexkaufverbot / für mehr Rechte engagieren – aber auch für alle anderen, die ein besseres Verständnis für die Kämpfe von Sexarbeitenden entwickeln wollen. Nach dem Vortrag nimmt sich Sonja Zeit für persönlichen Austausch und beantwortet eure Fragen – eine mega Gelegenheit.
Bitte ein gültiges Formular wählenZOOM-Event: Menschen ohne Krankenversicherung – wie kommt es dazu und wie kann Betroffenen geholfen werden
Freitag 07. Juni
13:00 – 14:30 Uhr
Veranstalter*in:
Bundesverband Anonymer Behandlungsschein und Clearingstellen für Menschen ohne Krankenversicherung e.V. (BACK)
Wir stellen einige Fälle (von vielen) vor, warum Menschen in Deutschland keine Krankenversicherung haben oder noch nie eine hatten. Wir erklären unser Konzept aus erstens sozialarbeiterischer, beratender Clearingstelle und zweitens Anonymem Behandlungsschein für die aktuelle Behandlungsnotwendigkeit. Wir erzählen, was wir zur noch lange nicht vollständigen Umsetzung des Konzepts in Städten, Bundesländern und bundesweit unternommen haben. Wir berichten, wie unser Bundesverband aufgebaut ist, und zeigen, wo in Deutschland wir bereits welche Hilfe anbieten können. Und wir versuchen, sozialpolitische und Fall-Fragen, soweit wir können, zu beantworten.
Für Infos & Fragen bitte wenden an:
Daniel Krauss und Robert Klunker ->ag_oeffentlichkeit@anonymer-behandlungsschein.de
Kosten: gratis
Anmeldung: ag_oeffentlichkeit@anonymer-behandlungsschein.de
Webseite: https://anonymer-behandlungsschein.de
MITMACHEN
Sexarbeitende:
willst du bei „Ask a sexworker“ mitmachen, dann melde dich bitte bei Undine de Riviere
-> Mail: undine@berufsverband-sexarbeit.de oder Telegram: @undinederiviere
Beratungsstellen, Betreibende einer Prostitutionsstätte
oder anderweitig mit Sexarbeit Verbundene:
Mach mit bei der Aktionswoche und organisiere eine Veranstaltung!
Bitte einfach das Event in das Formular unten eintragen:
ACHTUNG:
alle, die sich jetzt noch eintragen sind herzlich willkommen, allerdings ist unsere Presse- und Öffentlichkeitsarbeit schon gelaufen. Wir können die Veranstaltung also nicht mehr separat bewerben.
Bei Fragen bitte wenden an:
Johanna Weber
johanna@besd-ev.de
0151-1751 9771