Kölner Straßenstrich in Aufruhr: Vertrauenspolizistin soll versetzt werden
Seit mittlerweile fast 20 Jahren betreut Kölner Polizeihauptkommissarin Nicole Metzinger als Vertrauensperson die Sexarbeiter*innen am Geestemünder Straßenstrich. Nun soll sie zum 15.10. versetzt werden und eine neue Polizistin ihren Job übernehmen – doch die mit ihr vertrauten Sexarbeiter*innen wollen das nicht so einfach hinnehmen.
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Unterstützt von BesD-Vorständin und Straßensexarbeiterin Schulze, die sich insbesondere für die Rechte ihrer vergessenen Kolleg*innen stark macht, haben sie ein Schreiben an die Polizei in Köln und die Polizeiwache Chorweiler verfasst.
„Wir, die Frauen von der Geestemünder, verlieren unsere Vertrauens-Polizistin Nicole Metzinger. Der Grund: Eine Versetzung! Viele von uns kennen Nicole schon fast 20 Jahre. In diesen 20 Jahren hat sie es geschafft, dass wir ihr vertrauen.“
„Gerade unsere Kolleginnen aus Rumänien und Bulgarien haben Angst vor der Polizei und (…) kein Vertrauen. Was die Arbeit erschwert. Im Heimatland sind die meisten Polizisten korrupt.“
Gerade im Bereich Straße ist das Stigma gegenüber Sexarbeitenden sehr hoch. Vielen fällt es dementsprechend schwer, zu Behörden und Ämtern Vertrauen zu fassen. Die Betroffenen schreiben im Brief von „vielen Vorurteilen“ und dass Nicole Metzinger die „einzige Konstante“ in den letzten Jahren war.
„Der kontrollierte Straßen Strich in Köln hat eine Gewalt Rate die auf Null ist. Und da trägt sie auch mit dazu bei. Sie hat unseren Respekt als Polizistin. Sie erkennt und respektiert auch, wenn jemand zurückhaltend ist oder Angst hat. Sie ist uns gegenüber respektvoll, keine Kolleginnen müssen vor ihr Angst haben.“
Nicole Metzinger meistert mit ihrer langjährigen Erfahrung und ihrem Gespür eine komplexe Aufgabe – ihr ist es gelungen Vertrauen und ein respektvolles Miteinander mit den Menschen, die auf dem Strich arbeiten, aufzubauen.
„Sie nimmt uns in Schutz, wenn es ein Problem gibt. Sie schützt uns vor Beleidigungen und Angriffen und zeigt jedem Mann, dass er respektvoll mit uns umgehen soll. Sie nimmt sich immer Zeit und hört sich unsere Probleme an. Nehmt uns Nicole bitte nicht weg.“
Um die Vorgesetzten von Nicole Metzinger im Bezug auf die Versetzung umzustimmen, haben die Sexarbeiter*innen von der Geestemünder auch bei change.org die vom Berufsverband unterschriebene Petition „Nicole Metzinger muss bleiben“ ins Leben gerufen, wo alle die helfen wollen auch den ganzen Text aus dem Brief lesen und unterschreiben können.